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Waldbegehung

Bericht von der Waldbegehung am 06.06.2018

TOP 1 : Waldbegehung mit Erläuterungen zu den verschiedenen Waldbildern

Zu dieser öffentlichen Waldbegehung konnte Bürgermeister Jochen Arno  neben den Mitgliedern des Gemeinderates auch den Leiter des Forstamtes Tuttlingen, Herrn Dr. Frieder Dinkelaker, Revierleiter Roland Brauner vom Forstamt Villingen-Schwenningen sowie Herrn Alexander Jentsch, den Forsteinrichter des Regierungspräsidiums Freiburg begrüßen. Darüber hinaus freute er sich, auch die neuen Jagdpächter sowie zwei interessierte Bürger zur anstehenden Waldbegehung willkommen heißen zu können.
Sozusagen pünktlich, als man mit Traktor und dem Anhänger, auf dem man Platz genommen hatte, starten wollte, setzte der Regen ein. So musste man zunächst noch etwas zuwarten, doch leider wollte der Himmel seine Pforten nicht ganz schließen. Da man sich aber mit Regenkleidung einge-deckt hatte, konnte schließlich die Waldbegehung doch noch starten, als der Regen zumindest etwas nachließ.
Insgesamt 4 Waldbilder standen zur Besichtigung an, die unser Fahrer und Gemeinderat Rolf Mauthe ansteuerte. Anhand dieser verschiedenen Waldbilder wurden durch den Forsteinrichter Herrn Alexander Jentsch sowie durch Herrn Revierleiter Roland Brauner und Forstdirektor Dr. Frieder Dinkelaker die waldbauliche Entwicklung erläutert, die selbstverständlich vor allem auch darauf aufbaut, dass eine Naturverjüngung ermöglicht wird. Diese setzt selbstverständlich auch eine regelmäßige Bejagung voraus, um den Verbiss der jungen Triebe möglichst gering zu halten.
Forstdirektor Dinkelaker und der Forsteinrichter Alexander Jentsch konnten sowohl was die wald-bauliche Bewirtschaftung der vergangenen Jahre anbelangte, als auch den Jägern ein großes Kom-pliment aussprechen. Die Gemeindewälder befinden sich in einem hervorragenden Zustand. Dabei galt auch ein großes Lob Herrn Rolf Mauthe, der sich als Unternehmer für die waldbauliche Bewirtschaftung ja mitverantwortlich zeichnet. Nach der Besichtigung ging es zurück ins Rathaus in den Sitzungssaal.

TOP 2:    Bericht, Beratung und Beschluss zum 10jährigen Forsteinrichtungsplan für den Gemeindewald von Hausen ob Verena, Berichterstatter: Revierleiter Roland Brauner, Forstdirektor Dr. Frieder Dinkelaker, Alexander Jentsch, Forsteinrichter

Anhand einer umfassenden Power-Point-Präsentation erläuterte Forsteinrichter Jentsch den Forst-einrichtungsplan. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Gemeindewald Hausen ob Verena eine Holzbodenfläche von 194 ha verzeichnet, wobei diese in den vergangenen Jahren durch Waldzukäufe um 4,9 ha leicht zugenommen hat. Der Gemeindewald ist zu zwei Drittel durch Nadelholz (Fichte und Tanne) geprägt und zu einem Drittel durch Laubholz (Buche, Bergahorn). Etwa auf 22 Prozent der Holzbodenfläche stocken Fichtenbestände auf standörtlich für die Fichte nicht geeigneten Böden, diese sollten deshalb langfristig in stabile Buchenmischwälder umgebaut werden. Die Wuchsbedingungen selbst sind in weiten Teilen durchschnittlich.
Die Schwerpunkte der Waldfunktionen liegen bei Wasser- und Quellschutz (178 ha), Bodenschutz (97 ha) und Erholung (73 ha Erholungswald), flächenbedeutsam daneben sind mit 14 ha Flora, Fauna, Habitatgebiete und Landschaftsschutzgebiete mit 19 ha.


Vollzug 2008 – 2017

Das vergangene Jahrzehnt verlief erfreulicherweise sehr planmäßig und ohne größere Schäden. Der nach Beschluss des Gemeinderates abgesenkte Hiebsatz mit 10.700 Efm wurde erfüllt und der Pflege-zustand ist gut. Auf Grund von Schäden mussten nur 8 % (825 Efm) genutzt werden.
Deutlich über der Planung wurden die Jungbestandspflege und die Anbauflächen ausgeführt, die Verjüngungszugangsfläche und Ästungszahlen blieben leicht unter den Planvorgaben.
Im Schnitt der vergangenen 10 Jahre wurde mit einem jährlichen Überschuss von durchschnittlich 17.000 Euro ein gutes Betriebsergebnis erzielt.

Planung 2018 – 2027

Die betriebliche Struktur hinsichtlich Vorrat, Zuwachs und Altersklassenlagerung ermöglicht eine Anhebung der Nutzung auf 15.000 Efm im Jahrzehnt. Gründe liegen in der zunehmenden Präsenz der höheren Altersklassen sowie den derzeit zu schwach vertretenen jüngeren Altersklassen, weitere Grundlagen für die Nutzungserhöhung sind das hohe Vorratsniveau verbunden mit hohen Starkholz-anteilen, eine verbesserte Zuwachseinschätzung, geringere Zieldurchmesser für die Hiebreifebeur-teilung bei Fichte sowie Tendenz zur Rotfäule in älteren Fichtenbeständen.
Dies ist verbunden mit einer Nutzung über Verjüngung in hiebsreifen (labilen) Fichten- und Tannen-althölzern, die einen stärkeren Flächenzugang der Verjüngungsfläche beinhaltet. Waldumbau wird auf labilen Fichten-Standorten mit einem Anbau auf einer Fläche von 7 ha geplant, Vorbau soll auf 0,3 ha erfolgen. Insgesamt sollen standortgerechte, im Baumartenspektrum breiter gefächerte Jung-bestände mit höheren Anteilen von Tanne, Fichte, Laubhölzern und Douglasien stehen. Auch die Pflege wird durch ergänzende Maßnahmen unter Schirm (16 ha) ausgeweitet und steigt von rund 9 ha auf 11 ha. Bei einer weiterhin stabilen Holzmarktlage ist mit einem steigenden Überschuss zu rechnen.

Nachdem die Details der Forsteinrichtung noch eingehend erläutert wurden und die Gemeinderäte die Gelegenheit bekamen, ausreichend Fragen zu stellen, konnte zum Abschluss die Forsteinrich-tungserneuerung für die Jahre 2018 – 2027 einstimmig beschlossen werden.

Soviel zur Waldbegehung.