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Kunstmuseum Hohenkarpfen: Frühjahrsausstellung

An Palmsonntag, 2. April 2023, eröffnet das Kunstmuseum Hohenkarpfen mit der Frühjahrsausstellung Hans Thoma: Sommerlandschaft mit Storch - Spuren eines Künstlerlebens (2. April bis 23. Juli 2023) die Ausstellungssaison.

 

Die Sommerlandschaft mit Storch (1874) ist ein jüngst von der Kunststiftung Hohenkarpfen wiederentdecktes Hauptwerk von Hans Thoma (1839–1924). Es wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, nachdem zu Beginn des Jahres 2023 die Verhandlungen zur Restitution erfolgreich abgeschlossen wurden. Die Ausstellung kontextualisiert das Gemälde, ursprünglich Teil eines Wandmalereizyklus, und ordnet es anhand zahlreicher Leihgaben in das Gesamtwerk des Künstlers ein – knapp einhundert Jahre nach dessen Tod.
Der in Bernau im Schwarzwald geborene Maler studierte an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe. Er unternahm Reisen nach Frankreich, Italien und England. In Paris begeisterte er sich für die Werke Gustave Courbets und der Schule von Barbizon. In Italien fand er zum besonderen Licht seiner Landschaftsmalerei. Er lebte in München und seit 1878 in Frankfurt am Main. Der Durchbruch gelang ihm 1890 im Alter von 51 Jahren mit einer Ausstellung im Münchner Kunstverein. 1899 wurde er Professor an der Großherzoglichen Kunstschule und Direktor der Karlsruher Kunsthalle, ein Amt, das er bis 1919 ausübte.
Um 1900 "einer der Lieblingsmaler des deutschen Volkes", führte Thomas Popularität auch nach seinem Tod 1924 zur Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus. Selten ausgestellte Gemälde, Zeichnungen und Graphiken weisen über die Vorstellung vom vermeintlich urdeutschen Heimatmaler hinaus und führen sein thematisches Spektrum und seine Weltläufigkeit vor Augen. Exemplarisch lassen sich in der Ausstellung die Spuren eines Künstlerlebens in den Landschaftsgemälden und -zeichnungen von Hans Thoma nachvollziehen.